Schulstart - mehr Kopfschmerzen bei Kindern

Bereits bei Kindern im Grundschulalter verbreiten sich Kopfschmerzen immer weiter. Hierbei geht es insbesondere um primäre Kopfschmerzen, also solche, die nicht von einer anderen Erkrankung bedingt werden. Während sekundäre Kopfschmerzen beispielsweise Symptome von Erkältungen oder Nebenhöhlenentzündungen sein können, ist dies bei primären Kopfschmerzen nicht der Fall. Als Auslöser kommen trotzdem unterschiedliche Faktoren infrage, so können unter anderem Unverträglichkeiten von bestimmten Lebensmitteln die Schmerzen hervorrufen. Zu wenig Flüssigkeit kann ebenso zu Kopfschmerzen führen. Eine der häufigsten Ursachen, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene gilt, ist Stress. Leistungsdruck, zu viele Termine, Streit in der Familie oder auch Schikanen durch Mitschüler sind Dinge, die bei Kindern Stress auslösen können, der sich wiederum häufig in Kopfschmerzen niederschlägt.

Gerade zum Schulstart ist die Wahrscheinlichkeit, dass solche stressbedingten Kopfschmerzen auftreten, relativ hoch. Die Kinder müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen. Für Kindergartenkinder ist die Umstellung größer als für Schulkinder, die nur in eine höhere Klasse kommen. Dennoch gibt es gerade bei weiterführenden Schulen in aller Regel einen Wechsel des Klassenverbandes, neue Lehrer, womöglich neue Fächer – all das müssen Kinder zunächst einmal verarbeiten.

Um Kopfschmerzen bei Kindern vorzubeugen, gibt es einige vergleichsweise einfache Maßnahmen, bei denen vor allem regelmäßige Strukturen eine Rolle spielen. Kinder sind auf solche gleichmäßigen Tagesabläufe deutlich stärker angewiesen als Erwachsene. Gerade, wenn sich wesentliche Punkte ändern, ist es gut, wenn andere gleich bleiben. Regelmäßige Essens- und Schlafenszeiten, vor allem auch ausreichend Schlaf, sind wichtig. Kinder brauchen außerdem sowohl Ruhepausen als auch ausreichend Bewegung. Auch in Schulzeiten sollte noch genug Zeit sein, um sich draußen austoben zu können.

Da Kopfschmerzen häufig aus Stress resultieren, sollte man unbedingt eine Überforderung vermeiden. Der tägliche Unterricht und dazu noch diverse Sport- oder Musikvereine, das kann schließlich zu viel für ein Kind werden. Wenige feste Termine nach der Schule, die dem Kind auch wirklich Spaß machen und einen Ausgleich bieten, sind sinnvoller, als ein zu voller Terminkalender.

Zu viel vor dem Fernseher oder Tablet zu sitzen, ist ebenfalls nicht gesund. Der Medienkonsum sollte ein altersgerechtes Maß nicht überschreiten.

Wenn Kinder von Kopfschmerzen berichten, sollte man dies unbedingt ernst nehmen. Vor allem ist auch wichtig, ob weitere Symptome auftreten, zum Beispiel Übelkeit oder Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen oder Helligkeit. Zwar ist oft Stress der Auslöser für Kopfschmerzen, bereits Kinder können jedoch unter Migräne leiden.

Erste Maßnahmen gegen Kopfschmerzen sind zum Beispiel ein kühles Tuch auf der Stirn, Ausruhen oder ein Spaziergang an der frischen Luft. Innerhalb der Wohnung sollte ebenfalls regelmäßig gelüftet werden, vor allem in Schlafräumen. Schlechte Luft in Schlafzimmern kann Kopfschmerzen ebenfalls begünstigen.

Vielleicht verschwinden die Schmerzen auch, wenn man das Kind davon ablenkt, beispielsweise mit einem Spiel.

Schmerzmittel für Erwachsene kommen jedoch nicht für Kinder infrage, schon gar nicht für kleine Kinder. Verschwinden die Kopfschmerzen ohne Schmerzmittel nicht, kann der Kinderarzt helfen und ein Medikament verschreiben, das für das Kind geeignet ist.

Ohnehin ist ein Besuch beim Kinderarzt sinnvoll, wenn die Kopfschmerzen häufiger auftreten. Ein Schmerztagebuch kann dabei helfen, bereits im Vorfeld wesentliche Informationen zu sammeln: Wie oft treten die Schmerzen auf? Kommen sie besonders in bestimmten Situationen vor? Hat das Kind vor etwas in der Schule vielleicht Angst? Ist die Schultasche zu schwer, begünstigt ein nicht ergonomischer Sitzplatz eine falsche Haltung? All diese Informationen können helfen, die Ursache abzuklären.

Ein weiteres Phänomen, das bereits bei Vorschulkindern auftreten kann, ist die Schulangst. Hier sind auch weitere Symptome denkbar, zum Beispiel Übelkeit oder Bauchschmerzen. Kinder, die von Schulangst betroffen sind, äußern sich meistens auch wiederholt in die Richtung, dass sie nicht in die Schule möchten. Schulangst kann auch bei Kindern vorkommen, die gute Noten haben und fleißig lernen. Hier kann beispielsweise Leistungsdruck mit hineinspielen, wenn das Kind befürchtet, nicht mehr in allen Fächern so gut zu sein. Auch Streitigkeiten in der Schulklasse oder, im schlimmsten Fall, Mobbing können Schulangst begünstigen. Hier ist es als Eltern wichtig, aufmerksam zu sein und vorsichtig nachzufragen, um dem Grund auf die Spur zu kommen.

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